Delamanid

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Delamanid  ist ein Mittel gegen Tuberkulose, das auch bei multiresistenten und extrem resistenten Mykobakterienstämmen Wirkung zeigt. Es wurde wegen der zunehmenden Dringlichkeit und der Schwierigkeit, genügend Studienteilnehmer zu rekrutieren, als Orphan-Medikament (Medikament vorzeitig weltweit zugelassen (1)Drugs. 2014 Jun;74(9):1041-5.


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Wirkungsweise

Die Wirkung von Delamanid (Deltyba®) beruht auf einer Hemmung der Synthese der Bakterienwand der Tuberkuloseerreger. Eine Resistenzentwicklung ist möglich. Daher soll es nicht als alleiniges Tuberkulosemittel verwendet werden.

Pharmakokinetik

Delamanid ist kaum wasserlöslich. Es wird nur zu 25-47% resorbiert (Biocerfügbarkeit) und wird im Blut fast vollständig an Albumin gebunden transportiert. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 30-38 Stunden. An der Verstoffwechslung ist Cytochrom P450 beteiligt. Die Ausscheidung erfolgt fast ausschließlich über die Leber in die Galle und den Darm. Über die Nieren werden nur etwa 5% ausgeschieden. Bei leichter Niereninsuffizienz braucht keine Dosisanpassung vorgenommen zu werden (2)Drug Des Devel Ther. 2015 Jan 29;9:677-82.

Wirkung

In einer Studie an 192 Patienten wurde ein positiver Effekt bei 143 (74,5%) festgestellt, wenn die Behandlung mindestens 6 Monate anhielt im Vergleich zu einer Behandlungsdauer von nur 0-2 Monaten bei 229 Patienten, in der ein positiver Effekt bei 126 (55%) nachweisbar war. Ein Behandlungserfolg war auch bei Patienten mit extrem medikamentenresistenter Tuberkulose (XDR-Tb) zu konstatieren (3)Eur Respir J. 2013 Jun;41(6):1393-400!

Nebenwirkungen

Die Nebenwirkungen sind gering. Berichtet wird über Übelkeit 38%), Erbrechen (33%) und Schwindel (30%), auch Tremor, Parästheien und Angstgefühle, die aber selten zu einem Therapieabbruch führten. Als potenziell bedeutsam wird eine QT-Verlängerung im EKG angesehen, die bisher jedoch zu keinen beobachtbaren Herzrhythmusstörungen geführt hat. Aber eine Kombination mit Bedingungen (Elektrolytstörungen, andere Medikamente, wie andere Fluochinolone), die ebenfalls zu einer QT-Verlängerung führen ist zu vermeiden (4)Drug Des Devel Ther. 2015 Jan 29;9:677-82 (5)Drugs. 2015 Jan;75(1):91-100.

Delamanid in der Schwangerschaft

Da embrypathische unnd kindschädigende Nebenwirkungen nicht auszuschließen sind, soll Delamanid nicht in der Schwangerschaft verabreicht werden; auch sollen Frauen in gebärfähigem Alter sicherheitshalber Verhütungsmittel nehmen. Da es in die Muttermilch übergeht, wird die Verabreichung auch während der Stillzeit nicht empfohlen (6)Drug Des Devel Ther. 2015 Jan 29;9:677-82.

Verweise


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Literatur[+]