Hypoxämie bedeutet Sauerstoffuntersättigung des Bluts. Die häufigsten Ursachen sind eine Anämie und eine Ateminsuffizienz. Folgen machen sich als erstes durch eine Beeinträchtigung der Hirnfunktion und der Herzfunktion bemerkbar.
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Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Ein Liter Blut kann bei normalem Gehalt an Hämoglobin etwa 200 ml Sauerstoff binden. Der Gehalt ist herabgesetzt, wenn
- die Hämoglobin-Konzentration im Blut zu gering ist: anämische Hypoxämie,
- zu wenig Sauerstoff in den Lungen ins Blut gelangt (eingeschränkter Gasaustausch): pulmonal bedingte Hypoxämie,
- Blut durch einen Rechts-Links-Shunt (z. B. bei Vorhofseptumdefekt oder nach Shuntumkehr bei Ventrikelseptumdefekt) unter Umgehung der Lungen in den großen Kreislauf gelangt: zirkulatorische Hypoxämie.
Die Hypoxämie ist von der Hypoxie zu unerscheiden, bei der der Sauerstoffpartialdruck des arteriellen Bluts erniedrigt ist, was bei einer Hypoxämie zwar auch der Fall sein kann, jedoch nicht sein muss.
Folgen
Durch eine Sauerstoffuntersättigung des Bluts können Organfunktionen leiden. Die Symptome richten sich danach, welche Organe kritisch unterversorgt werden. Zwei Beispiele:
- Das Gehirn: es entwickelt zunächst sich eine minimale Enzephalopathie mit Schwindel, Flimmern vor den Augen, Denk- und Orientierungsstörungen, später auch schwerere Ausfälle bis hin zu Krämpfen und Bewusstlosigkeit.
- Das Herz: es können Herzrhythmusstörungen auftreten, dann auch eine Leistungsinsuffizienz mit Atemnot und Lungenödem.
Andere Organe sind nicht in gleichem Maße von einer hohen Sauerstoffzufuhr abhängig und reagieren nicht so frühzeitig auf eine Untersättigung des Bluts.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Im akuten Notfall wird Sauerstoff durch eine Nasensonde zugeführt, bei einer Anämie Blut transfundiert und bei Herzrhythmusstörungen ggf. Antiarrhythmika verabreicht.
Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).