Die erosive Gastritis ist eine Magenschleimhautentzündung, bei der die Schleimhaut an mehreren Stellen oberflächliche Defekte aufweist. Je nach Größe und Tiefe dieser Defekte spricht man von inkompletten oder kompletten Erosionen. Bei inkompletten Erosionen finden sich nur stecknadelkopfgroße Geschwüre. Bei kompletten Erosionen handelt es sich um flächige Schleimhautdefekte, die im Unterschied zu einem Ulkus jedoch nur oberflächlich sind und denen ein erhabener Randwall fehlt. Der Übergang ist jedoch fließend. Ursachen sind häufig Medikamente (wie ASS) und eine Helicobacter-Infektion.
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→ Gastritis in Bildern
Inhaltsverzeichnis
Ursachen
Die Ursachen einer erosiven Gastritis sind vielfältig (siehe hier).
- Am häufigsten wird sie in der Folge des toxischen Einflusses von ASS (Acetylsalicylsäure) beobachtet, da dieses Medikament außerordentlich häufig verordnet wird, beispielsweise zur Vorbeugung eines Herzinfarkts oder eines Schlaganfalls.
- Alle NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) können Auslöser einer akuten Gastritis sein.
- Eine akute Helicobacter-Infektion (Hp-Infektion) und andere Mageninfektionen können erosive Veränderungen hervorrufen.
Bei nichtinfizierter Magenschleimhaut sind Erosionen ein Zeichen einer Überproduktion von Magensäure (Hyperazidität).
Diagnostik
Die erosive Gastritis ist primär eine gastroskopische Diagnose. Aber auch der Pathologe trägt zur Diagnose bei; er sieht die Defekte der oberflächlichen Mukosa bei kleinen Störungen sogar sehr viel deutlicher als der Endoskopiker und kann beurteilen, ob die Submukosa mit arrodiert ist. Starke leukozytäre und fibrinöse Ausschwitzungen fehlen bei kleinen Erosionen noch.
Therapie
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.
Wenn nicht-steroidale antirheumatisch wirkende Medikamente (NSAR), wie ASS, eine Rolle spielen, sollte deren Fortführung bzw. eine Umstellung überdacht werden, speziell wenn in der Vorgeschichte Geschwüre eruierbar sind. Wenn auf sie nicht verzichtet werden soll, ist ein begleitender Magenschutz mit Säureblockern angezeigt.
Eine Helicobacter-Infektion bei gleichzeitiger Medikation mit NSAR bzw. Thrombozytenaggregationshemmern bedeutet ein deutlich erhöhtes Risiko für ein Magengeschwür. In diesem Fall reduziert eine Hp-Eradikation die Ulkus-Inzidenz unter NSAR-Medikation. (1)Helicobacter. 2012 Aug;17(4):286-96. doi: 10.1111/j.1523-5378.2012.00942.x. Epub 2012 Mar 20. PMID: … Continue reading
Heute gelten NSAR nicht mehr als bedeutendes Risiko für eine kritische Magenkomplikation, wie eine Perforation der Magenwand, wenn nicht besondere Begleitumstände (Hp-Infektion, weitere Krankheiten) hinzukommen. (2)Best Pract Res Clin Gastroenterol. 2001 Oct;15(5):755-73. doi: 10.1053/bega.2001.0233. PMID: … Continue reading Allerding ist eine strikte Compliance (Befolgung der Einnahmeschemata) erforderlich. Sie senkt das Risiko einer Komplikation bei gefährdeten Patienten bedeutend. (3)Eur J Clin Pharmacol. 2018 Nov;74(11):1503-1511. doi: 10.1007/s00228-018-2523-4. Epub 2018 Jul 24. … Continue reading
→ Zur Gastritis, ihren Ursachen und den Behandlungsmöglichkeiten siehe hier.
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Verweise
Literatur