Atropin ist ein Nervengift, das in Belladonna (Tollkirsche) vorkommt. Als Anticholinergicum hemmt es die Wirkung des Parasympathicus / Nervus vagus. Dies erfolgt über die Blockierung der (postsynaptischen) Acetylcholinrezeptoren.
Inhaltsverzeichnis
Wirkungen
Die Auswirkungen setzen sich zusammen aus der mangelhaften Wirkung des Parasympathicus und aus dem dadurch zustande kommenden Überwiegen des in mancher Beziehung konträren Sympathicus.
Typische Auswirkungen sind
- beschleunigte Herzaktion (Tachykardie),
- erweiterte Pupillen (Mydriasis),
- trockene Haut durch Blockade der Schweißdrüsen,
- Harnverhalt,
- Verstopfung bis zum Ileus durch Abnahme der Motorik des Magendarmkanals.
Verwendung
Atropin wird gelegentlich verwendet
- bei erwartbarer oder eingetretener Überreaktion des Parasympathicus mit Bradykardie und Blutdruckabfall bei medizinischen Eingriffen,
- bei bradykarden Herzrhythmusstörungen und Reanimation bei Herzstillstand (ist Epinephrin dabei unterlegen),
- bei einer cholinergen Überreaktion von z. B. Neostigmin oder Physostigmin (die zur Behandlung einer Myasthenia gravis eingesetzt werden) mit Diarrhö und krampfartigen Bauchschmerzen.
Antidot
Bei einer Atropinvergiftung wirkt Physostigmin als Gegengift (Antidot).
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Verweise
Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).