Nierenkrankheiten / Seltene Krankheiten / Tumorkrankheiten

Stauffer-Syndrom

Veröffentlicht von
Inhaltsverzeichnis
1 Defintion
2 Assoziation mit Neoplasien
3 Symptome und Befunde
4 Therapie und Verlauf
5 Verweise
6 Referenzen

Defintion

Das Stauffer-Syndrom ist ein paraneoplastischer Leberschaden beim Nierenzellkarzinom (Hypernephrom). (JAMA. 1965 Mar 8; 191():829-37.) Seine Entstehung ist unzureichend geklärt. Immunmechanismen scheinen eine Rolle zu spielen. 1 Auch eine Interleukin-6-Überproduktion wurde als Ursache diskutiert. 2

→ Über facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!

Assoziation mit Neoplasien

Am häufigsten ist das Stauffer-Syndrom mit einem Nierenzellkarzinom assoziiert. In seltenen Fällen kann es auch durch andere Tumorarten ausgelöst werden. Beschrieben wurde es z. B. im Zusammenhang mit Prostatakarzinomen 3, einem Pankreaskarzinom 4, einem Leiomyosarkom 5, einem Bronchialkarzinom 6. Auch  lymphatische Neoplasien können Leberwerterhöhungen auslösen. 7

Symptome und Befunde

Diagnoseweisend sind eine Erhöhung der alkalischen Phosphatase, des indirekten Bilirubins, der alpha2- und gamma-Globuline und der Prothrombinzeit (INR). Laut bildgebenden Untersuchungen, wie Sonographie oder CT, sind die pathologischen Leberwerte nicht durch eine metastasische Absiedlung des Tumors in der Leber bedingt. Laut Erstbeschreibung wird auch eine Hepatosplenomegalie beschrieben. 8 In der Regel ist der paraneoplastische Leberschaden nicht mit einer Gelbsucht verbunden; jedoch gibt es Ausnahmen. 9

Therapie und Verlauf

Da es sich um eine Paraneoplasie handelt, die durch tumorabhängige Mediatoren ausgelöst und unterhalten wird, bleiben die Werte hoch, solange Tumorgewebe aktiv ist. Nach Tumornephrektomie kommt es zu einer Normalisierung der Leberwerte, sofern kein Resttumor bestehen bleibt. 10

In einem Fall mit multipler peritonealer Aussaat von Metastasen führte eine Behandlung mit Sunitinib zu einer Besserung der Leberwerte. 11

Verweise

Referenzen

  1. 2018 Jul;36(7):321-326. doi: 10.1016/j.urolonc.2018.01.019.[↩]
  2. 1997 Jul 29;72(3):424-30.[↩]
  3. 2013;33(5):749-50. doi: 10.3265/Nefrologia.pre2013.May.10953.[↩]
  4. 2017 May 8;9(5):e1230. doi: 10.7759/cureus.1230.[↩]
  5. 2001 Nov;22(11):1116-8.[↩]
  6. 2003 May;154(3):171-5.[↩]
  7. 1989 Nov;97(5):1319-22.[↩]
  8. Gastroenterology. 1961;40:694.[↩]
  9. 2010 Mar;63(2):154-6.[↩]
  10. Cases J. 2009 Jan 13; 2(1):49.[↩]
  11. 2014 Sep;58(3):162-5. [↩]