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Allgemeines
Positiver Halsvenenpuls (positiver Jugularvenenpuls) bedeutet von außen erkennbare Füllung der Halsvenen zu jedem Herzschlag. Er ist ein klinisches Zeichen, das auf die Undichtigkeit einer Herzklappe, nämlich der Trikuspidalklappe im rechten Herzteil (Trikuspidalinsuffizienz) hinweist. Der positive Halsvenenpuls ist häufig (aber nicht immer!) mit weiteren Zeichen einer Herzinsuffizienz vergesellschaftet, z. B. mit einer Halsvenenstauung, Ödemen und Atemnot.
→ Trikuspidalinsuffizienz
→ Halsvenenstauung
Klinische Untersuchung
In 45-Grad-Lage des Oberkörpers kann man bei einer Rechtsherzbelastung häufig eine Halsveneneinflussstauung erkennen. Normalerweise senkt sich der Pegelstand in den Jugularvenen in der Systole des Herzens, bedingt durch die Senkung der Ventilebene (Klappenebene). Bei einer Trikuspidalinsuffizienz jedoch kommt es zu einer vermehrten Füllung der Jugularvenen, sodass der Pegelstand systolisch erkennbar steigt. Eine systolische, pulssynchron vermehrte Jugularvenenfüllung deutet damit auf eine Trikuspidalinsuffizienz.
Differenzialdiagnosen
Man findet einen positiven Halsvenenpuls häufig
- bei globaler Herzinsuffizienz mit allgemeiner Gefügedilatation (z. B. im Rahmen einer schweren Myokarditis oder einer dilatativen Kardiomyopathie),
- als Folge einer schweren Linksherzinsuffizienz mit “Durchstauung” durch den kleinen Lungenkreislauf, z. B. nach ausgedehntem Herzinfarkt oder bei einer Verengung (Stenose) der Mitral- oder Aortenklappe,
- bei isolierter Rechtsherzinsuffizienz auf dem Boden einer Lungenerkrankung mit Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf (z. B. bei Lungenfibrose, Lungenembolie oder schwerem Lungenemphysem).
- Eine isolierte Trikuspidalinsuffizienz aufgrund einer Klappenerkrankung ist deutlich seltener.
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