Paprika (Capsicum annuum L., engl. sweet pepper, paprika) ist eine Gewürzpflanze, deren Früchte – es sind Beeren, die wie Schoten aussehen – mild- bis mittelscharf aromatisch sind. Besonders scharfe Arten werden als Peperoni und Chili bezeichnet.
Verwendung in der Naturmedizin
Paprika wurde zur Behandlung von Gelenkbeschwerden, neuropathischen Beschwerden (auch Nervenschmerzen im Gesicht, Trigeminusneuralgie), Hexenschuss oder Migräne eingesetzt. Inhaltsstoffe von Paprika werden im ABC-Pflaster verwendet.
Biologische Grundlagen
Die starke biologische Wirksamkeit von Paprika beruht auf ihren Inhaltsstoffen, so z. B. auf:
- Vitamin C (Ascorbinsäure) in relativ hoher Konzentration,
- Capsaicin mit vielfältigen Wirkungen, es verursacht die Schärfe in den Beeren von Paprika, Peperoni und Chili,
- Anthozyane, als rote Farbstoffe; sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, dort speziell zu den Flavonoiden mit antioxidativer Potenz, allerdings mit schlechter Bioverfügbarkeit.
Paprika-Extrakte und getrocknete gemahlene Gewürzzubereitungen wurden wissenschaftlich hinsichtlich Verträglichkeit und Gesundheitsgefahren kontrolliert, wobei besonders auf Capsaicin aufmerksam gemacht wird, ebenso auf eine mögliche Kontamination mit Aflatoxin. (1)Int J Toxicol. 2007;26 Suppl 1:3-106. Final report on the safety assessment of capsicum annuum … Continue reading
Capsiat
Capsiat ist ein dem scharfen Capsaicin verwandtes nicht scharfes Molekül (ein Capsinoid, Ester von Vanillylalkohol mit Fettsäuren), das in nicht-scharfen Paprikaschoten vorkommt. Ihm wird eine potenzielle Rolle bei der Behandlung von Fettleibigkeit, Stoffwechselstörungen, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Magen-Darm-Erkrankungen zugeschrieben. (2)Crit Rev Food Sci Nutr. 2022;62(26):7370-7394. doi: 10.1080/10408398.2021.1913989. Es aktiviert spezielle Rezeptoren (transiente Rezeptorpotential-Vanilloid-Subtyp-1 (TRPV1)-Rezeptoren) im Darm, aber nicht (wie Capsaicin) in der Mundhöhle, von denen Signalwege zum Stoffwechsel des Körpers ausgehen. Sie geben Impulse zur Appetitanregung und zur Wärmebildung. Diese bezieht das braune Fett ein, welches über den Energieverbrauch eine Gewichtsabnahme fördert. Die Effekte sind gering. (3)Chem Senses. 2012 Feb;37(2):103-21. DOI: 10.1093/chemse/bjr100 (4)J Appl Physiol (1985). 2003 Dec;95(6):2408-15. doi: 10.1152/japplphysiol.00828.2002
Verweise
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Literatur