Histamin ist ein biogenes Amin, welches im Körper hauptsächlich in Mastzellen, basophilen Granulozyten und speziellen Neuronen des Gehirns aus Histamin entsteht und multiple Funktionen ausübt. Zu ihnen gehören:
- die Vermittlung von Entzündungsreaktionen,
- die Auslösung der Salzsäurebildung im Magen,
- eine Funktion als Neurotransmitter im zentralen Nervensystem Adv Exp Med Biol. 2010;709:95-107; dort an der Regulation des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt (Förderung von Wachheit).
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Inhaltsverzeichnis
Histaminrezeptoren
Die Wirkungen von Histamin werden über Histaminrezeptoren vermittelt.
- H1-Rezeptor: vermittelt eine Gefäßerweiterung und Hautrötung, Erbrechen. H1-Antihistaminika: z. B. Cetricin, Diphenylhydramin.
- H2-Rezeptor: vermittelt Säureproduktion im Magenfundus und Darmmotilität, löst eine Tachykardie aus. H2-Antihistaminika: z. B. Cimethidin, Ranitidin, Famotidin.
- H3-Rezeptor: Neurotransmission im Gehirn.
- H4.Rezeptor: vermittelt die Chemotaxis und Aktivierung von Mastzellen.
Freisetzung
Die Freisetzung von Histamin aus seinen Speichern in Mastzellen und basophilen Granulozyten erfolgt durch
- allergische Reaktionen vom Soforttyp durch Vermittlung von spezifischem IgE,
- Toxine, z. B. beim Endotoxinschock, vermittelt durch Komplementfaktoren,
- Medikamente, z. B. einige (früher gängige) Plasmaexpander, Muskelrelaxanzien, Röntgenkontrastmittel und Opiate (siehe auch hier).
Toxische Reaktionen
In höheren Konzentrationen wirkt Histamin toxisch; es kommt zu:
- Atemnot,
- Blutgefäßerweiterung mit Hautrötung und Blutdruckabfall,
- Irritationen des Magendarmkanals mit erhöhter Darmmotilität, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall,
- beschleunigter Herzschlag und
- Kopfschmerzen.