Enteroskopie bedeutet Spiegelung des Dünndarms. Sie ermöglicht es, den gesamten Dünndarm zu untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
- Mit der Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD, oft als Magenspiegelung oder Gastroskopie bezeichnet) kann der Dünndarm bis zum unteren Duodenalknie eingesehen werden.
- Mit der Koloskopie kann über das Coecum die Bauhin’sche Klappe erreicht und intubiert werden. Damit ist der unterste Teil des Ileums, das terminale Ileum, untersuchbar; die Untersuchung wird dann als Ileokoloskopie bezeichnet.
- Zwischen diesen bei einer herkömmlichen Endoskopie erreichbaren Dünndarmabschnitten liegen 4 – 5 Meter Dünndarm, der heute mit einem Enteroskop erreicht werden kann. Insbesondere die Ballonenteroskopie ist in der Lage, diese diagnostische Lücke zu schließen. Alternative Untersuchungsmethoden wären die Röntgen-Sellink-Untersuchung, der MR-Sellink (ohne Strahlenbelastung) und die Kapselendoskopie.
- Die Single-Balloon- und die Double-Balloon-Enteroskopie haben in etwa gleiche Erfolge: diagnostische Ausbeute 61,1 % vs. 77,3 %, therapeutische Ausbeute 39,1 % vs. 31,8 % und Komplikationsrate 4,4 % vs. 2,3 %. 1.
Indikationen für eine Enteroskopie
Die Hauptindikationen für eine Enteroskopie sind
- die Diagnostik einer im Dünndarm vermuteten Blutungsquelle (siehe unter gastrointestinale Blutung) und
- die Suche nach einer Dünndarmbeteiligung eines Morbus Crohn. 2
Die rein diagnostische Aufgabe der Untersuchungsmethode wird heute weitgehend durch nicht invasive Methoden, wie den MR-Sellink und die Kapselendoskopie übernommen. Der Vorteil der Enteroskopie liegt in der Möglichkeit, Gewebeproben (Biopsien) aus auffälligen Stellen der Dünndarmschleimhaut entnehmen und Blutungen stillen zu können.
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Verweise
- Bildgebende Untersuchungsmethoden des Dünndarms
- Ileokoloskopie
- Ösophagogastroduodenoskopie
- Kapselendoskopie
- Der Dünndarm