Cholinesterase

Die Cholinesterase ist von der Pseudocholinesterase zu unterscheiden. Die Cholinesterase ist ein Enzym, das im Nervengewebe von Bedeutung ist; die Pseudocholinesterase ist ein Enzym, das eine diagnostisch für Leberkrankheiten von Bedeutung ist.

  • Die Aktivität der Cholinesterase bewirkt eine Spaltung von Cholinestern, wie die von Acetylcholin. Acetylcholin wirkt im Gehirn und peripheren Nervensystem als Neurotransmitter. Die Cholinesterase spaltet das im synaptischen Spalt freigesetzte Acetylcholin in Cholin und Essigsäure, so beispielsweise auch an den Synapsen von Nervenausläufern zu Muskelzellen. Eine rasche Spaltung durch die Cholinesterase ermöglicht es den Muskelzellen, sich nur dann zu kontrahieren, wenn ein Nervenimpuls ankommt und nicht darüber hinaus, sodass sich der Muskel danach erholen kann.
  • Hemmstoffe der Cholinesterase sind außerordentlich toxische Nervengifte, die eine dauerhaften Muskelkontraktion und einen heftigen Speichelfluss auslösen. Schaum vor dem Mund bei bewusstlosen und krampfenden Menschen deutet auf eine solche Vergiftung hin. Einige Insektizide (so organische Phosphate) und Nervengase wirken über eine Cholinesterasehemmung.
  • Die im Blut bestimmte Enzymaktivität stammt von der „Pseudocholinesterase“ (auch Butylcholinesterase), die aus der Leber stammt. Sie reflektiert ihre „Syntheseleistungsfähigkeit„. Die Bildung dieses Enzyms ist bei einer schweren Schädigung der Leber vermindert, so bei einer Leberzirrhose im Stadium der Dekompensation oder bei einem schweren toxischen oder entzündlichen Leberschaden. Wegen ihrer langen Halbwertszeit von bis zu 2 Wochen eignet sie sich zur Langzeitüberwachung einer chronischen Lebererkrankung.

→ Zur Pseudocholinesterase als Laborparameter siehe hier.


→ Über facebook informieren wir Sie über Neues auf unseren Seiten!
→ Verstehen und verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der
Labor-App Blutwerte PRO!


Verweise