Zentraler Venendruck

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Zentraler Venendruck (ZVD) bedeutet Druck in den herznahen Venen. Praktisch wird er in der oberen Hohlvene über einen zentralen Venenkatheter gemessen. Er repräsentiert den Druck im rechten Vorhof und ist ein Maß für die “kardiale Vorlast” (Angabe in Zentimeter Wassersäule). Eine Erhöhung zeigt eine Rechtsherzbelastung an. Ursachen können ein erhöhter Widerstand in den Lungen, eine muskuläre Erschöpfung der Herzmuskulatur oder eine Überfüllung des Blutgefäßsystems mit Flüssigkeit sein. (1)Br J Nurs. 2021 Feb 25;30(4):230-236. DOI: 10.12968/bjon.2021.30.4.230. (2)Crit Care. 2015 Feb 16;19(1):55. DOI: 10.1186/s13054-015-0776-1. (3)Compend Contin Educ Vet. 2012 Jan;34(1):E1. PMID: 22271467.

Untersuchung

Eine klinische Abschätzung des zentralen Venendrucks ist über den Füllungszustand der sichtbaren Venen an Hals oder Hand möglich. Eine Beobachtung folgender Venen ermöglicht eine ausreichend sichere Aussage zum ZVD:

  • V. jugularis externa: Oberkörper des Patienten so steil lagern, dass der Kollapspunkt der Vene sichtbar wird. Bei hohen Drücken ist dafür eine senkrechte Lagerung nötig. Für bessere Sicht Kopf leicht zur Gegenseite drehen.
  • Handrückenvenen: Die Hand des sitzenden Patienten wird langsam über das Herzniveau angehoben, bis die Venen am Handrücken kollabieren.

Eine Annäherung an den zentralen Venendruck in cm H2O ergibt sich aus der Höhendifferenz des jeweiligen Kollapspunkts zum rechtem Vorhof, der sich etwa 5 cm unterhalb des Angulus sterni befindet. Cave: bei schräg liegenden Patienten das Lot auf den Angulus fällen und nicht entlang des venösen Verlaufs messen.

Eine genaue Messungen erfolgt invasiv über einen zentralen Venenkatheter (ZVK). Bei kritisch kranken Patienten wird häufig ein zentral venöser Katheter zur kontrollierten Flüssigkeitszufuhr und Ernährung gelegt. Wenn die Katheterspitze korrekt in der oberen Hohlvene liegt, kann eine Messung über ihn einfach erfolgen. (4)Br J Nurs. 2021 Feb 25;30(4):230-236. DOI: 10.12968/bjon.2021.30.4.230.

Pathophysiologie

Im zentralvenösen System herrscht ein Niederdruck von 2 – 8 mm Hg oder 3 – 12 cm H2O (Umrechnung: 1 mm Hg entspricht 1,36 cm H2O). Eine verminderte Förderleistung des rechten Herzens führt zum Blutstau im venösen Schenkel des Blutgefäßsystems, an den Handvenen und den Halsvenen beidseitig gleich imponierend.

Der Angulus sterni dient als Orientierungspunkt und liegt etwa 5 cm über dem rechten Vorhof. Es gilt die Faustregel: Jede sichtbare Füllung der Jugularisvenen über 3 cm bei 45° Oberkörperneigung muss überprüft werden.

Erhöhte Werte


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Verweise

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Autor der Seite ist PD Dr. Konrad Buscher (siehe Impressum).

 

Literatur[+]