Morbus Crohn in Bildern vermittelt Befunde und Aussagekraft verschiedener technischer Verfahren: Sonographie, MRT und MR-Sellink, Koloskopie.
Inhaltsverzeichnis
Sonographische Methoden
Darmfistel
Sonographischer Längsschnitt durch das terminale Ileum. Es zeigt sich eine verdickte Darmwand mit erhaltener Schichtung als Zeichen einer chronischen Entzündung und eine akut entzündliche Region, in der die Schichtung aufgehoben ist. Dort bildet sich eine Fistel.
→ Morbus Crohn.
→ Darmsonographie.
Crohn-Befall des Sigmas.
Sonographischer Querschnitt durch das Colon sigmoideum (Sigma) mit einer erheblichen Wandverdickung bei floridem Morbus Crohn. Die Aktivität der Entzündung wird durch die verstärkte Durchblutung der Submukosa (rote und blaue Farbmarkierung im linken Bild in der Duplexsonographie) angezeigt.
→ Zur Darmsonographie siehe hier.
Radiologische Methoden
MRT-Verfahren, MR-Sellink
→ Zur Aussagekraft der Methode siehe unter MR-Sellink.
Ileitis terminalis
Verengung (Stenose) des terminalen Ileums (unterster Abschnitt des Dünndarms) mit Wandverdickung bei floridem Morbus Crohn. Sie ist noch nicht so hochgradig, dass es zu einem Stau des Darminhalts mit Erweiterung vor der Enge (prästenotische Dilatation) gekommen wäre. Dieser Befund war auch im Ultraschallbild gut erkennbar, so dass die späteren Untersuchungen zur Therapiekontrolle durch Darmsonographie (s. o.) erfolgen konnten.
MR-Sellink bei Verdacht auf einen akuten Schub
MR-Sellink eines 25-jährigen Patienten mit Schmerzen im Oberbauch. Ursache ist ein wandverdicktes Dünndarmsegment mit fehlenden Darmbewegungen (Peristaltik) als Manifestation eines Morbus Crohn. Die Verengung hat zu einer Verzögerung der Magenentleerung geführt. Die Behandlung des akuten Schubs mit Infliximab (einem monoklonalen TNF-alpha-Antikörper) führte zur Beschwerdefreiheit.
→ MR-Sellink.
→ Bauchschmerzen.
→ Zu Infliximab und zu Adalimumab.
MRT bei Ileitis terminalis
MRT-Querschnitt des Unterbauchs in Beckenhöhe mit Nachweis eines verdickten und stenosierten Segments des untersten Dünndarmabschnitts (terminales Ileum) bei Morbus Crohn. Eine solche Verengung (Stenose) kann zu einem Darmverschluss (Ileus) führen.
→ Ileus.
Enteroklysma nach Sellink bei Ileitis terminalis
Dieser Patient klagte über wiederkehrende Bauchschmerzen mit Wind- und Stuhlverhalt, die als Subileus-Symptomatik gedeutet wurden. Die Sellink-Untersuchung des Dünndarms ergab eine hochgradige langstreckige Stenose im terminalen Ileum mit Stau vor der Verengung (prästenotische Dilatation).
→ Mehr zu Ileus.
→ Mehr zu Morbus Crohn.
Crohn-Stenose im terminalen Ileum mit Fistel
In diesem Fall ständiger Bauchschmerzen fand sich im Ultraschallbild ein großer Konglomerattumor im rechten und mittleren unteren Bauchraum, der sich unter Therapie nicht wesentlich verkleinerte. Eine Sellink-Untersuchung ergab eine langstreckige Stenose des unteren Dünndarms (terminales Ileum) mit einer Fistel, die sich in ihrer Mitte entwickelt hatte. Ein Morbus Crohn war vorbekannt; aber dieser Befund alleine wäre schon ein sehr starker Hinweis auf ihn gewesen. Erst eine operative Resektion brachte den Krankheitsprozess unter Kontrolle und führte zu einer Remission.
Endoskopische Methoden
Die obere und untere Endoskopie (Gastroskopie und Koloskopie) sind die wichtigsten Untersuchungsmethoden, mit denen der Morbus Crohn nachgewiesen werden kann.
→ Gastroskopie
→ Koloskopie.
Crohn-Geschwür im Magen
Crohn-Ulkus im Magen. Bei den geklagten “Magenschmerzen” war in diesem Fall kein peptisches Geschwür die Ursache. Der Crohnbefall wurde histologisch nachgewiesen. Das Geschwür heilte unter Prednisolon und Azathioprin und einem PPI-Magenschutz vollständig ab.
Crohn-Kolitis (Dickdarmbefall)
Kleinfleckig verteilte kleine Geschwüre (disseminierte Ulzerationen) der Dickdarmschleimhaut. Typisches endoskopisches Bild einer ausgeprägten Crohn-Kolitis. Bei der Colitis ulcerosa dagegen konfluieren die Entzündungsherde und sind i.d.R. nicht so tief.
Hier ist eine hochfloride Dickdarmentzündung mit geschwollener Schleimhaut und zwischen den Falten liegenden schmierigen Geschwüren zu erkennen. Ob aus diesem Bereich eine Fistel abgeht, ist endoskopisch nicht sicher zu erkennen.
Crohn-Ulkus im Analkanal
Endoskopie des Analkanals mit Nachweis eines tiefen Ulkus. Solche Ulzera können erhebliche Beschwerden bei der Stuhlentleerung (Defäkation) hervorrufen und Ausgangspunkt tiefer Geschwürsgänge (paraanaler Fisteln) sein. Dieses Ulkus am inneren Analring ließ sich nicht weiter in die Tiefe sondieren. Die erkennbare Analpapille ist unauffällig und gehört zum normalen Verschlussmechanismus des Analkanals.
Entzündete Bauhin’sche Klappe
Bei Erreichen des Coecums mit dem Koloskop war die Bauhin’sche Klappe (Einmündung des Dünndarms in den Dickdarm, Falte links unten im Blid) wegen einer entzündlichen Schwellung nicht intubierbar. Durch die Verengung konnten jedoch Biopsien aus dem terminalen Ileum (Teil des Dünndarms vor seiner Einmündung in den Dickdarm) entnommen werden, so dass der Crohn-Befall gesichert wurde.
→ Proktologie.
→ Morbus Crohn.
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Verweise
Patienteninfos
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