Miravirsen ist ein Medikament zur Therapie der chronischen Hepatitis C. Es handelt sich dabei um ein neues Therapieprinzip mit einem Antisense-Oligonukleotid, welches Mikro-RNA der Leberzellen, die zur HCV-Vermehrung nötig sind, abfangen und sequestrieren kann. (1)J Cell Biol. 2012 Oct 29;199(3):407-12
Wirkmechanismus
Miravirsen ist gegen die ausschließlich in der Leber gebildete Mikro-RNA-122 (miR-122) gerichtet. miR-122 bindet an das HCV-Genom und reguliert die Bildung von Virus-RNA in der Leberzelle hoch und stellt damit einen wichtigen Wirtsfaktor für die HCV-Vermehrung dar. Miravirsen ist ein Anti-miR-Oligonucleotid. (2)Science. 2005 Sep 2; 309(5740):1577-81 das bei Tierversuchen nicht nur die Virus-RNS-Menge drastisch verminderte, sondern auch zu einer 30- bis 40-prozentigen Senkung des Plasmacholesterins führte. (3)Nature. 2005 Dec 1; 438(7068):685-9. Cell Metab. 2006 Feb; 3(2):87-98 (4)Cell Metab. 2006 Feb;3(2):87-98. doi: 10.1016/j.cmet.2006.01.005 Eine C3U-Variante des HCV zeigte eine verringerte Empfindlichkeit gegenüber Miravirsen, war jedoch gegenüber allen anderen getesteten Anti-HCV-Wirkstoffen empfindlich. (5)Antimicrob Agents Chemother. 2015 Jan;59(1):599-608. DOI: 10.1128/AAC.04220-14.
Studienergebnisse
In einer Phase-2-Studie wurde gezeigt, dass Miravirsen die HCV-RNA-Menge im Blut von Patienten mit chronischer Hepatitis C deutlich reduzierte. In der Nachbeobachtungszeit nach einer 29-tägigen Therapie mit 7 mg/kg lag die Reduktion bei 3,0 Log-Stufen, wohingegen Placebo praktisch keine Reduktion (-0,4) aufwies. Bei 4 von 13 Patienten der 7-mg-Gruppe ließ sich in der Nachbeobachtungszeit von 18 Wochen kein HCV-RNA mehr nachweisen. Es gab keinen Hinweis auf die Entwicklung einer viralen Resistenz. Miravirsen wurde ohne Dosis-limitierende Nebenwirkungen vertragen. (6)N Engl J Med. 2013 May 2;368(18):1685-94
Verweise
Literatur