Unter „grippaler Infekt“ wird meistens eine schwer verlaufende Erkältung verstanden, die in ihrer Smptomatik einer Grippe (Influenza) ähnelt. Auslöser sind verschiedene Viren, wie Rhinoviren, Adenoviren, Coronaviren, RSV (respiratory syncytial virus) und Paramyxoviren. Häufig beginnt der Infekt im Nasenrachenraum und breitet sich in die Atemwege aus. Die Symptomatik ist durch eine wechselnde Ausprägung von Schnupfen, Rachenschmerzen, Husten, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen sowie einem verschwollenen Gesicht und allgemeiner Abgeschlagenheit gekennzeichnet. Meistens besteht nur leichtes Fieber. Die Ausprägung eines grippalen Infekts kann sehr unterschiedlich sein. Abhängig von der eigenen Abwehrlage werden die Symptome nur andeutungsweise und kurz erlebt und dann nur als Erkältung bezeichnet.
In der ersten Phase solch einer „Erkältung“ werden häufig die aufkommenden Symptome im Nasenrachenraum noch kaum als Infekt gedeutet; ein „rauer Hals“ ist jedoch bereits eine Quelle für neue Tröpfcheninfektionen. Damit breitet sich der Infekt bereits in den Anfangsstadien einer Rachenentzündung häufig unbemerkt weiter aus, vor allem in Menschenansammlungen. Bei einigen der Infizierten mit schlechter Abwehrlage kann sich ein schwerer, grippeähnlicher Verlauf entwickeln.
Eine akute Atemwegserkrankung durch echte Grippe lässt sich nur schwer von grippeähnlichen Erkrankungen unterscheiden. Influenza-Tests sind nur dann sinnvoll, wenn die Ergebnisse die Behandlung oder Maßnahmen zur Infektionskontrolle beeinflussen würden.
Therapeutisch sind selten antiviral wirkende Mittel wirksam genug, um sie effektiv einsetzen zu können. Die Behandlung konzentriert sich daher im Wesentlichen auf Antipyretika (Fiebermittel) und nichtsteroidale antientzündliche Medikamente 1. Allerdings werden in der Praxis vor allem bei Kindern häufig auch Neuraminidasehemmer und Antibiotika eingesetzt 2.
→ Zur Unterscheidung von Erkältung und echter Grippe siehe hier.
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