Emphysem

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Der Begriff Emphysem (altgriechich: das Eingeblasene) wird in der Regel im Sinne eines Lungenemphysems verwendet. Er ist jedoch auch in anderen Zusammenhängen gebräuchlich.

Lungenemphysem

Beim Lungenemphysem verschmelzen Lungenbläschen zu größeren Blasen, die Gasaustauschfläche wird durch Reduktion der Alveolarsepten kleiner, sodass eine Ateminsuffizienz die Folge ist. Der Gefäßwiderstand für das rechte Herz steigt, was zur Rechtsherzbelastung führt. Das Lungenemphysem ist eine Erkrankung, die durch Alterungsprozesse (Altersemphysem), durch Asthma und durch Rauchen beschleunigt wird. Eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit führt gleichzeitig zu einem Luftverhalt und im Laufe der Zeit zu einem vergrößerten Totraum der Lungen und einem Fassthorax. Eine genetische Veranlagung, beispielsweise der Alpha-1-Antitrypsinmangel, fördert ein Lungenemphysem bereits in frühem Alter. (Dazu siehe hier.)

Hautemphysem

Das Hautemphysem kommt durch Luft im lockeren Unterhautbindegewebe zustande. Bei der klinischen Untersuchung erkennt man eine Hautauftreibung. Bei Druck mit tastenden Fingern spürt man platzende Bläschen, was auch als Knistern mit dem Stethoskop zu hören ist. Ursache ist eine Verletzung als Eintrittspforte von Luft, z. B. ein Rippenbruch oder ein medizinisch-technischer Eingriff (wie bei einem komplizierten Kathetereingriff mit Lungenverletzung). In diesen Fällen muss auch mit einem Mediastinalemphysem gerechnet werden, das röntgenologisch diagnostiziert wird. Häufig findet man ein Hautemphysem bei einem Pneumothorax, insbesondere bei einem verletzungsbedingten Spannungspneumothorax.

Emphysem im Inneren des Körpers

Die Luft kann sich auch innerlich im lockeren Gewebe ausbreiten. Die Ausbreitung kann verschiedene Körperregionen einbeziehen. Sie kann der Lungen entstammen, aber auch dem Darm. In einem ausgeprägten Fall breiteten sich Darmgase über ein perforiertes Sigmadivertikel vom unteren Dickdarm über das Mesenterium (Gekröse) retroperitoneal (Gewebe hinter der Bauchhöhle), mediastinal (im Mittelraum des Brustraums) und in dem Unterhautbindegewebe aus. (1)Int J Surg Case Rep. 2019;55:213-217. DOI: 10.1016/j.ijscr.2019.02.003. Epub 2019 Feb 10. PMID: … Continue reading Eine solche Komplikation kann auch nach einer diagnostischen und therapeutischen Koloskopie entstehen. (2)Cureus. 2020 Mar 2;12(3):e7162. DOI: 10.7759/cureus.7162. PMID: 32257705; PMCID: PMC7112721.

  • Mediastinalemphysem (Pneumomediastinum): Es entsteht häufig bei einem verletzungsbedingten Spannungspneumotorax, bei Fremdkörperaspiration, nach einer Punktion / Probenentnahme der Atemwege und bei einem Barotrauma (z. B. bei einem Tauchunfall). Es kann sich auch durch eine Zwerchfelllücke aus einem Weichteilemphysem unterhalb des Zwerchfells herleiten und letztlich aus einem perforieren Darmdivertikel stammen.
  • Retroperitonealemphysem: ein seltenes Ereignis. Es kann beispielsweise nach einer Papillotomie bei einer ERCP (3)Chirurg. 2015 May;86(5):462-7. German. DOI: 10.1007/s00104-014-2829-4. PMID: 25022517. oder durch die (spontane oder iatrogene) Perforation eines Dickdarmdivertikels entstehen. (4)Cureus. 2020 Mar 2;12(3):e7162. DOI: 10.7759/cureus.7162. PMID: 32257705; PMCID: PMC7112721.
  • Ein Weichteilemphysem kann bei der Infektion einer Wunde mit Gas bildenden Bakterien entstehen. In diesem Fall wird die Infektion als Wundbrand oder Gasbrand (Infektion mit Clostridium perfringens und anderen) bezeichnet.

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Verweise

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