Unter glykämischer Kontrolle ist die ausreichende Kontrolle des Blutzuckerspiegels beim Diabetes mellitus durch Regulationsmechanismen des Körpers und therapeutische Maßnahmen zu verstehen.
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Glykämische Kontrolle als Therapieziel
Die Zuckerkrankheit ist durch unzureichende glykämische Kontrolle des Körpers definiert. Die körpereigenen Regulationsmechanismen reichen nicht aus, beim Typ-1-Diabetes wegen unzureichender Insulinproduktion, bei Typ-2-Diabetes primär wegen mangelhafter Insulinwirkung.
Den Blutzucker unter Kontrolle zu bringen, ist Ziel der Therapie des Diabetes. Die therapeutischen Maßnahmen sollen den Blutzucker so gut wie möglich in den Normbereich bringen, da nur dadurchbbeste Voraussetzung zur Vermeidung diabetischer Spätfolgen erreicht werden. Eine “vollständige glykämische Kontrolle” liegt vor, wenn
- der Nüchternblutzucker unter 140 mg/dl,
- der postprandiale Blutzucker 1 Stunde nach Mahlzeiten niedriger als 200 mg/dl
- beim Typ-1-Diabetes das HbA1c (glykosyliertes Hämoglobin) im Bereich von 6-7
- beim Typ-2-Diabetes das HbA1c im Bereich von 7-8 liegt (1)J Res Med Sci. 2015 Nov;20(11):1112-20.
Eine zu strenge glykämische Kontrolle ist mit einer Erhöhung des Risikos von Hypoglykämien verbunden (2)Am J Kidney Dis. 2010 May; 55(5):875-84. Eine optimale Zuckerkontrolle kann daher eine schwierige Gratwanderung darstellen, die individuell unterschiedliche Lösungen fordert (3)JAMA Intern Med. 2016 Mar 1;176(3):300-301.
Maßnahmen zur Erreichung einer glykämischen Kontrolle
Die glykämische Kontrolle wird bei Menschen mit Diabetes mellitus durch eine Reihe sich ergänzender Maßnahmen erreicht. Zu ihnen gehören
- richtige Ernährung,
- körperliche Bewegung und
- medikamentöse Maßnahmen (orale Antidiabetika und/oder Insulin-Präparate).
Dazu siehe unter Diabetes-Therapie.
Verweise
Literatur