Perkutane transhepatische Drainage

Klatskin Tumor Cholestase Draunage PTD
Klatskin Tumor: Anlage eine internen Drainage durch eine perkutane Kathetertechnik

Allgemeines


Die perkutane transhepatische Drainage (PTD) ist eine interventionelle, nicht operative Methode, gestaute Gallenwege der Leber zu entlasten. Diese Methode wird gewählt, wenn eine innere Drainage durch einen Gallengangsstent, der über ein Duodenoskop eingebracht wird (im Rahmen einer ERCP) und die Galle in den Dünndarm ableitet, nicht durchführbar ist. Dies ist oft dann der Fall, wenn die Stenose im Bereich der Leberpforte lokalisiert ist. Wenn eine Operation nicht geplant ist (z. B. wegen eines fortgeschrittenen Tumors und einer nur begrenzten Lebenszeit) kann eine Ableitung per Stent in den Darm eine bessere Variante sein, da die Galle anschließend für die Verdauung zur Verfügung steht. Ist eine Ableitung als Vorbereitung zu einer Operation geplant, so hat die PTD Vorteile, da sie seltener zu einer Cholangitis führt und meistens komplikationslos durchgeführt werden kann 1.

Vorgehen

Klatskin Tumor Cholestase Drainage PTD
Klatskin Tumor: gestaute Gallengänge in der Leber

Bei einem Verschlussikterus staut sich die Galle, die normalerweise über das System der Gallenwege in den Dünndarm abfließt, in der Leber. Im Blut sammeln sich toxische Inhaltsstoffe an, und im Darm fehlen die Gallensäuren, die für die Verdauung und für Regulationsvorgänge von Bedeutung sind. Um die Galle aus dem Körper abzuleiten, gibt es verschiedene Methoden. Wenn die Ableitung durch eine ERCP-basierte Methode nach innen zum Dünndarm hin nicht gelingt, so kann eine Ableitung nach außen angestrebt werden. Solch eine Ableitung erfolgt über eine perkutane transhepatische Drainage, PTD.

Im Bild oben wurde von unten links eine lange Kanüle in einen gestauten zentralen Gallengang platziert (er ist durch Kontrastmittel im Röntgenbild sichtbar gemacht), durch die ein flexibler Seldinger-Draht vorgeschoben wird.

Klatskin Tumor Cholestase Draunage PTD
Klatskin Tumor: Anlage eine interne Drainage durch eine perkutane Kathetertechnik

Für eine PTD wird zunächst die anatomische Situation durch Sonographie geklärt. Die Haut über der Leber am rechten unteren Rippenthorax und die Leberkapsel werden anästhesiert. Eine lange Nadel wird in Richtung Leberpforte vorgeschoben. Kontrastmittelinjektionen lassen erkennen, wenn ein gestauter Ast des Gallenwegsystems getroffen wurde, der sich für die Aufnahme eines Drainageschlauchs eignet. Mithilfe der Seldinger-Technik wird der Drainageschlauch über einen Führungsdraht eingeschoben. Über ihn gelangt die gestaute Galle nach außen und wird in einem Beutel aufgefangen.

In einem günstigen Fall kann der Führungsdraht über das Hindernis, das den Gallestau hervorgerufen hat, hinübergeführt und der Dünndarm erreicht werden. Dann ist es meistens möglich, einen Stent innerlich so zu platzieren, dass auf den Drainageschlauch verzichtet werden kann.


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Verweise

Weiteres

  1. PLoS One. 2021 Nov 18;16(11):e0260223. DOI: 10.1371/journal.pone.0260223[]