Skorbut (engl. scurvy, lateinisch scorbutus = Mundfäule) ist eine Vitamin-C-Mangelkrankheit.
Inhaltsverzeichnis
Geschichtliches und Allgemeines
Skorbut ist aus frühen Seefahrerzeiten bekannt. Auf großen Fahrten starb oft über die Hälfte der Besatzung. Zu den Hauptsymptomen gehörten vor allem die Mundsymptome mit Zahnfleischbluten und Zahnausfall. Erst die Mitnahme von Sauerkraut und Zitronensaft durch Kapitän Cook 1776 hat der gefürchteten Krankheit ein Ende bereitet. Cook folgte einer Beobachtung des Arztes James Lind, der Skorbutkranken verschiedene Kost gegeben hatte und durch Sauerkraut und Zitrusfrüchte eine Besserung erzielen konnte. (1)Zusammenstellung in Planet Wissen
Auftreten heute
Vitamin-C-Mangel tritt auch heute noch bei allgemeiner Unterernährung oder langdauernder und einseitiger Ernährung auf.
Im Kindesalter kann die Krankheit ebenfalls auftreten. Der “infantile Scorbut”, auch als Möller-Barlow-Syndrom bekannt, kann sich bereits bald nach der Geburt manifestieren. Oft fallen bei den Säuglingen und auch älteren Kindern mit der Krankheit schmerzhafte und aufgetriebene Knochenenden und Gelenke auf. (2)Indian Pediatr. 1989 Dec;26(12):1258-60. (3)J Paediatr Child Health. 2000;36(3):277-278. doi:10.1046/j.1440-1754.2000.00453.x In dem veröffentlichten Fall eines 5-jährigen Jungen war lediglich ein schmerzhafter Gang und ein ungewöhnlich leichtes Auftreten von Quetschungserscheinungen auffällig; der Junge war ansonsten gut genährt; als Ursache wurde eine spezielle Ernährung eruiert. (4)Arch Pediatr Adolesc Med. 2000;154(7):732-735. doi:10.1001/archpedi.154.7.732
Skorbut bei Erwachsenen ist in Entwicklungeregionen der Welt meist im Rahmen einer allgemeinen Unterernährung zu berücksichtigen. In
Symptomatik
Der Skorbut ruft eine Vielfalt von Symptomen hervor. Bei Seefahrern des Mittelalters traten sie nach etwa 2-3 Monaten auf. Es kommt zu Zahnfleischbluten und einer Lockerung der Zahnaufhängung und damit zu Zahnverlust. Wunden heilen schlecht, Vernarbungen kommen nicht zustande. Die Haut wird locker und es kommt zu Einblutungen. Einblutungen finden sich auch in Schleimhäuten, im Mund und im Magendarmtrakt, mit den Folgen von Durchfällen und Inappetenz mit mangelhafter Nahrungsaufnahme. Bereits geringe Quetschungen führen in der Haut und in der Muskulatur zu schmerzhaften Anschwellungen. Schon leichte Traumata können Blutungen unter der Knochenhaut (subperiostal) hervorrufen, die stark schmerzen. Folgen sind Abmagerung, Infektionen und Tod.
Therapie
Die Krankheit ist in frühen Stadien leicht heilbar. Schon 20 mg Ascorbinsäure sollen vor Skorbut schützen. Die empfohlene Tagesdosis beträgt allerdings 100 mg (siehe hier). In fortgeschrittenem Stadium sind die einzelnen Symptome bei der Behandlung zu berücksichtigen.
Meist tritt der Vitamin-C-Mangel nicht isoliert auf sondern in Begleitung anderer Mangelzustände, die ebenfalls diagnostiziert und behandelt werden müssen. Siehe unter Mangelernährung.
Verweise
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Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).
Literatur