Argyll-Robertson-Phänomen

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Das Argyll-Robertson-Phänomen (engl.: Argyll Robertson pupil) ist eine reflektorische Pupillenstarre. Meist sind beide Pupillen etwas entrundet und reagieren verzögert auf Mydriatika (Pupillen erweiternde Augentropfen). Die Pupillenreaktion auf Licht fehlt, während die Verengung bei Umstellung von Fern- auf Nahsicht ungestört ist. Die Pupillen verengen sich rasch, wenn ein Ziel innerhalb des Leseabstands betrachtet wird (“Licht-Nah-Dissoziation”).

Die Ursache wird einer dorsalen Mittelhirnläsion zugeschrieben, bei welcher der Pupillenlichtreflexweg unterbrochen ist, aber bei dem der weiter ventrale Reflexweg zur Nahstellung der Pupillen verschont bleibt. Aber auch eine periphere Iris-Sphincterlähmung wird als Ursache diskutiert. (1)J Neuroophthalmol. 2006 Jun;26(2):134-8. DOI: 10.1097/01.wno.0000222971.09745.91.

Das Argyll-Robertson-Phänomen wurde früher häufiger im Rahmen einer Lues (Syphilis) als Zeichen einer Tabes dorsalis (Neurolues mit Gangstörungen) gesehen. Bei einer beidseitigen Pupillenstarre auf Licht aber nicht auf Nahsicht (Akkommodation) sollte weiterhin auf eine Syphilis untersucht werden.

Eine sehr seltene Ursache ist möglicherweise auch eine autonome Neuropathie im Rahmen einer Zuckerkrankheit (diabetische Neuropathie). (2)Psychosomatics. 2002 Jul-Aug;43(4):340-1; author reply 341. DOI: 10.1176/appi.psy.43.4.340.


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Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).


 

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