Zucker sind süß schmeckende Kohlenhydrate. Sie sind löslich und werden zur Süssung von Lebensmitteln verwendet. Die in der Natur kommen hauptsächlich vor:
- Glukose (Traubenzucker),
- Fruktose (Fruchtzucker),
- Laktose (Milchzucker),
- Maltose (Malzzucker) und
- Sacharose (Rübenzucker, Tafelzucker).
Die verschiedenen Zuckerformen werden im Körper unterschiedlich verstoffwechselt. Von besonderer Bedeutung ist ihr Einfluss auf den Stoffwechsel bei Diabetes mellitus. (siehe hier).
Zucker als Ursache von Krankheiten
Die Zuckeraufnahme ist ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung krankhafter Stoffwechselzustände und von Krankheiten. Insbesondere sind Spätfolgen zu gewärtigen. Zu ihnen gehören:
- Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ II)
- Übergewicht und Fettsucht (Adipositas)
- Arteriosklerose und ihre Folgen wie Herzinfarkt und Schlaganfall
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Karies (Zahnfäule)
Vermehrte Zuckeraufnahme
Die Aufnahme von Zucker wird durch den „guten Geschmack“ forciert; evolutionär ist dies mit eine raschen Bereitstellung von Energie zu begründen, die insbesondere in Stresssituationen (Angriff, Flucht) und bei starker körperlicher Arbeit erforderlich ist. Da heute Zucker (i. G. zu vorkulturellen Zeiten) meist unrationiert zur Verfügung steht, werden Speisen und Getränke mehr gesüsst, als gesundheitlich unbedenklich ist. Dies wird als einer der Hauptgründe für die Zunahme der meisten Zivilisationskranheiten gesehen.
Zuckerkonsum: Risiko für Kinder
Bereits Kinder nehmen abhängig von den Ernährungs- und Lebensgewohnheiten in den Gesellschaften übermäßig gezuckerte Speisen und Getränke zu sich. Eine chinesische Studie hat festgestellt: Im Mittel nehmen Kinder in China insgesamt 26 g Zucker auf, davon sind 9 g zugesetzt zu Nahrungsmitteln und Getränken. In Mexiko sind es 92 und 55, in den USA 124 und 76. Wegen der gesundheitlichen Folgen sollten die Zuckerangaben auf den Verpackungen beachtet werden. 1
Versteckter Zucker in Lebensmitteln
Eine Studie wertete 10674 verpackte Produkte in großen Lebensmittelmärkten Sloweniens aus: 52,6% von ihnen enthielten freien Zucker. Am höchsten war er vertreten (pro 100 g) in Honig und Sirup (78,0 g), Gelees (62,9 g), Schokolade und Süßigkeiten (44,6 g), Marmelade und Aufstriche (35,9 g) und Müsliriegel (23,8 g). Zum Konsum freien Zuckers trugen (laut Verkaufszahlen) in erster Linie Schokolade, Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke bei. 2
WHO-Empfehlung zum Zuckerkonsum
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, die Aufnahme von freiem Zucker (Zucker in Früchten, Gemüsen und Milch nicht mitgerechnet) auf maximal 10% der gesamten Energiezufuhr zu begrenzen. Wer 2000 kKal an Energie am Tag benötigt, darf demnach bis zu 200 kKal an freiem Zucker aufnehmen, das entspricht 50 g. Eine weitere Reduzierung auf unter 5% (25 g, entspricht 6 Teelöffeln) sei für die Gesundheit weiter förderlich, urteilt die WHO. Hier die geltende Leitlinie.
Verweise
- Grundlagen der Ernährung
- Körpergewicht, BMI
- Zusammensetzung der Nahrung
- Ernährung, Genussmittel, Lebensführung