Haptoglobin

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Haptoglobin ist ein Laborwert, der zur Untersuchung auf eine Blutzersetzung (Hämolyse) bestimmt wird.

Allgemeines

Haptoglobin ist ein Glykoprotein des Blutplasmas, gehört zu den Akute-Phase-Proteinen und läuft in der Elektrophorese bei den Alpha-2-Globulinen. Es bindet freies Hämoglobin und transportiert es zum Abbau zu den Zellen des retikuloendothelialen Systems (RES). Es lassen sich drei Hauptallele unterscheiden: Hp 1-1 (vorherrschend bei Afrikanern), Hp 2-1 (vorherrschend bei Mitteleuropäern) und Hp 2-2 (vorherrschend bei Asiaten).

Haptoglobin ist ein Akute-Phaseprotein. Seine Blutkonzentration steigt bei Entzündungsprozessen an, was bei der Beurteilung der Werte bezüglich einer Hämolyse berücksichtigt werden muss. Eine entzündungsbedingte Erhöhung kann eine hämolysebedingte Erniedrigung in gewissem Maß ausgleichen.


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Normbereich

Der Normbereich für Erwachsene liegt bei 0,50 – 2,5 g/l bzw. 50 – 250 mg/dl.

Die Grenzwerte sind alters- und methodenabhängig; die Angaben der Bestimmungslabore sind zu beachten.

Indikationen

Haptoglobin im Blut wird indiziert, wenn der Verdacht auf frühzeitigen Untergang von roten Blutkörberchen besteht.

  • Hämolyse: Haptoglobin wird zur Abklärung einer Anämie bestimmt, wenn eine Hämolyse als Ursache in Frage kommt. Dies liegt nahe, wenn der Urin dunkler als normal ist und ggf. die Skleren (das Augenweiß) gelb erscheinen (Ikterus) und unter den Laborwerten die Retikulozytenzahl erhöht ist. (Dazu siehe hier).
    • Hämolyse bei Transfusionsreaktion: Wird transfundiertes Blut nicht vertragen und Erythrozyten durch Antikörperreaktion zerstört, so lässt sich dies durch Bestimmung des Haptoglobins wahrscheinlich machen.
    • Andere Ursachen einer Hämolyse sind beispielsweise
  • Schwarze Pigmentsteine in der Galle: Wenn bei einer Gallenblasenoperation oder durch ERC schwarze Gallensteine geborgen werden, muss gefragt werden, ob als Ursache eine ständig ablaufende diskrete Hämolyse vorliegt, die sich noch nicht durch Gelbsucht oder auffälligen Urin bemerkbar macht. Eine andauernde geringe Hämolyse kann z. B. an mechnischen Herzklappen stattfinden.

Erhöhte Werte

Erhöhte Haptoglobinwerte kommen bei akuten Entzündungen vor; es kann als Entzündungsparameter verwendet werden.

Erniedrigte Werte

Erniedrigte Haptoglobinwerte kommen bei vermehrtem Anfall freien Hämoglobins und damit bei jeder Hämolyse vor. Diagnostisch bedeutsam sind deutlich erniedrigte Werte; Eine grenzwertige Erniedrigung ist wenig aussagekräftig; bei bestehendem Verdacht auf eine Hämolyse sollten die Retikulozyten, das indirekte Bilirubin und zudem freies Hämoglobin bestimmt werden. (Dazu siehe hier.)

Verweise