Empyem

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Definition

Ein Empyem ist eine Eiteransammlung in einer natürlich angelegten Körperhöhle, so beispielsweise in der Gallenblase (Gallenblasenempyem), im Pleuraspalt (Pleuraempyem) oder in einem Gelenk (z. B. Kniegelenkempyem).

Pathophysiologie

Zur Entwicklung eines Empyems können verschiedene Faktoren beitragen:

  • aufsteigende Infektion einer Körperhöhle durch ein Zugangssystem bei undichtem Verschlussmechanismus. Beispiel: aufsteigende Infektion der Gallenwege und der Gallenblase nach Papillotomie mit Gefahr der Entwicklung eines Gallenblasenempyems.
  • verminderte Drainage einer Körperhöhle, die über einen Gang Kontakt mit der Außenwelt hat. Beispiele:
    • eine verminderte Gallenblasenkontraktion bei chronischer Cholezystitis oder bei total parenteraler Ernährung fördert die Progredienz einer bakteriellen Infektion der Blasengalle zu einem Gallenblasenempyem,
    • eine Abflussstörung des Nierenbeckens beispielsweise durch einen Nierenstein führt zum Harnaufstau und fördert die Entwicklung einer Nierenbeckenvereiterung
    • eine Verschwellung des Appendixeingangs kann zu einer Retention im Wurmfortsatz und damit zu einer eitrigen Appendizitis mit Empyemausbildung führen.
  • Abgeschlossene Körperhöhlen können sich nicht selbst mechanisch reinigen; Beispiel: eine Infektion der Pleurahöhle mit Bakterien kann sich wegen fehlender Abflussmöglichkeit rasch zu einem Pleuraempyem weiterentwickeln.
  • Abwehrschwäche des Körpers; Beispiel: erhöhte Gefährdung für bakterielle Infektionen allgemein bei immunkompromittierten Patienten.

Das Keimspektrum ist vielfältig. Oft spielen Staphylokokken und Kolibakterien eine Rolle.

Die Gefahr eines Empyems liegt im Fortschreiten zu einer Sepsis.

Diagnostik

Lokale Schmerzhaftigkeit und Fieber, sowie unter den Laborwerten stark erhöhte Entzündungsparameter (Leukozytose, CRP, IL-6) lassen an eine lokale bakterielle Entzündung denken. Bildgebende Verfahren wie Sonographie oder CT zeigen meist die Ursache und lassen ein Empyem gut erkennen.

Therapie

Empyeme wie auch Abszesse müssen rasch drainiert (z. B. Nierenbeckenvereiterung) und antibiotisch behandelt werden. Je Situation ist ein operativer Eingriff erforderlich (z. B. Cholezystektomie, Appendektomie).


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Verweise