Echinokokkuszyste

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Echinokokkuszysten entstehen meistens in der Leber. Sie unterscheiden sich von normalen Leberzysten dadurch, dass sie in der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) eine verdickte Wand aufweisen. Sie entwickeln sich langsam und werden erst spät durch die lokale Raumforderung symptomatisch. Häufig wird Druckgefühl im rechten bzw. mittleren Oberbauch angegeben. Wenn Gallenwege abgedrückt werden, kann eine Gelbsucht (Ikterus) entstehen.

Echinokokkose

Typen

Folgende Typen von Echinokokkuszysten werden unterschieden:

  • die solitäre Zyste durch den Hundebandwurm (E. granularis) und
  • die vielkammrige Zyste durch den Fuchsbandwurm (E. multilokularis).

Diagnostik

Ultraschall der Leber: Echinokokkuszyste mit Zystenwand und multiplen Reflexen im Inneren, vermutlich ein Fuchsbandwurm.

Der Hundebandwurm kommt am häufigsten vor. Eine Diagnose wird durch bildgebende Verfahren, häufig zuerst durch eine Ultraschalluntersuchung der Leber, wahrscheinlich gemacht. Zu erkennen ist beim zystischen Echinokokkus typischerweise eine solide Zystenwand und ggf. auch kleine Brutwürmer im Inneren. Bei der alveolären Form erfordert die Diagnostik auch eine CT-Untersuchung und einen ELISA-Labortest. Eine Unterscheidung zwischen Hunde- und Fuchsbandwurm gelingt durch einen ELISA-Test.

Abzugrenzen sind einfache Leberzysten ohne Wandbegrenzung; sie sind häufig und meist harmlos. Abzugrenzen ist auch ein Amöbenabszess, der i. d. R. durch reflektierenden Inhalt (Eiter, Detritus) auffällt.

Behandlung

Die Behandlung einer Echinokokkuszyste ist vorzugsweise interventionell (wenn möglich operativ, auch durch RAIR-Injektion von abtötenden Lösungen), meist kombiniert mit wirksamen Wurmmitteln ( Albendazol oder Mebendazol). Bei einer Operation ist die Aussaat der in der Zyste befindlichen Finnen unbedingt zu vermeiden; sie können sich überall im Körper ansiedeln, auch im Gehirn.


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Verweise