Descending Perineum Syndrom

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Descending Perineum Syndrom (DPS) ist die oft verwendete Bezeichnung für Beckenbodeninsuffizienz. Es liegt eine Schwäche von Bindegewebe und Muskulatur des Beckenbodens vor. Die fehlende Straffheit bewirkt, dass sich der Beckenboden unter Druck mehrere Zentimeter unter die knöcherne Ebene des Beckens vorwölbt. Die Beckenbodeninsuffizienz betrifft überwiegend Frauen.

→ Zur Beckenbodeninsuffizienz siehe hier.


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Ursachen

Mehrere Ursachen können zum DPS führen. Zu ihnen gehören vor allem folgende:

  • Geburten: Sie gelten als ein wesentlicher prädisponierender Faktor, weshalb einer DPS-Vorbeugung durch intensive Beckenbodengymnastik eine große Bedeutung zukommt.
  • Eine Ausgeprägte Verstopfung aus anderen Gründen: Sie führt oft zu übermäßigem Pressen während der Defäkation, was auf die Dauer den Beckenboden lockern kann.
  • Störungen der Innervation der Beckenbodenmuskulatur: Solch eine Störung kann beispielsweise im Rahmen einer diabetischen Neuropathie oder einer Spinalkanalstenose) auftreten; sie bedingt eine Tonusminderung des Beckenbodens.

Symptome

Das DPS führt oft zu Entleerungproblemen:

  • Die Harnblase wölbt sich zu einer Cystozele (zur Vagina hin) aus, was eine Störung des Wasserlassens mit Restharnbildung, Dysurie und Stressinkontinenz zur Folge hat.
  • Der Enddarms wölbt sich unter Pressen zu einer Rektozele (zur Vagina hin) aus, was eine Störung der Stuhlentleerung bedingt: es kommt zum Gefühl, den Stuhl nicht los werden zu können und schließlich zu einer unvollständigen Stuhlentleerung. Die Problematik wird oft als Obstipation (Verstopfung) eingeordnet, da Stuhl retiniert wird. Aber diese besondere Form muss von der üblichen Darmträgheit als Ursache abgegrenzt werden, was einer speziellen Diagnostik (u. a. Defäkographie) bedarf (siehe hier).

Therapie

Bei Diagnostik und Therapie des DPS sollten Urologe, Gynäkologe und Proktologe zusammenarbeiten, was heute in Beckenbodenzentren bereits vielfach geschieht.
Die Behandlung richtet sich nach den Untersuchungsbefunden. Bei leichter Beckenbodeninsuffizienz wird in der Regel eine intensive Beckenbodengymnastik zu einer Besserung der Symptome führen können. Eine Biofeedback-Therapie kann die schwache Muskulatur um den Analkanal stärken. Ansonsten kommen je nachdem, welches Symptom überwiegt, verschiedene operative Verfahren in Betracht.

Vorbeugung

Entsprechend den Ursachen des DPS kommen verschiedene vorbeugende Maßnahmen in Betracht. Am wirksamsten sind sie in Kombination:

  • Eine der Hauptursachen der Beckenbodeninsuffizienz bei Frauen sind Geburten. Wenn anschließend eine konsequente Beckenbodengymnastik durchgeführt wird, lassen sich Muskeln und Bandapparat des Beckenbodens straffen. Dies beugt einer frühzeitigen Senkung mit ihren Problemen bei Wasserlassen und Stuhlgang vor.
  • Einer Stuhlgangsregulierung kommt eine große Bedeutung zu, wenn eine Verstopfung immer wieder zu starkem Pressen verleitet. Durch geeignete Ernährung, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, vermehrte Bewegung und ggf. zusätzlich Stuhlgangshilfen (siehe hier) lässt sich das Problem oft in den Griff bekommen.
  • Wenn eine Beckenbodeninsuffizienz bei Menschen mit Diabetes mellitus auftritt, dann liegt ihr meist eine Schwäche der Innervation zugrunde. Ihr lässt sich durch gute Einstellung des Zuckerstoffwechsel vorbeugen (siehe hier). Häufige Diätfehler wirken sich auf Dauer fatal aus!
  • Liegt einer Beckenbodenschwäche eine Nervenkrankheitenzugrunde, so sind vorbeugende Maßnahmen nur selten möglich; dazu sollte der behandelnde Arzt individuell Stellung nehmen. Eine Neuroprotektion ist für manche Medikamente nachgewiesen (siehe hier); ob sie tatsächlich zu einer Verbesserung führen, ist unklar; jedoch vermögen sie möglicherweise ein Fortschreiten zu verlangsamen.

Mehr zum DPS siehe hier.

Verweise

 


Autor der Seite ist Prof. Dr. Hans-Peter Buscher (siehe Impressum).