Gynäkomastie bedeutet Vergrößerung der Brustdrüsenanlage beim Mann. Sie ist häufig Zeichen einer Krankheit oder hormonellen Störung und bedarf einer diagnostischen Klärung. Häufig ist eine Leberzirrhose oder eine Medikamentennebenwirkung bei antiandrogener Behandlung eines Prostatakarzinoms die Ursache. (1)Endocrine. 2017 Jan;55(1):37-44. DOI: 10.1007/s12020-016-0975-9
Inhaltsverzeichnis
Klinische Bedeutung
Die Gynäkomastie ist ein Zeichen für eine Störung des Hormonhaushalts. Sie kommt z. B. vor
- bei einer Leberzirrhose,
- als Komplikation einer Therapie z. B. des Aszites oder eines Hyperaldosteronismus mit Spironolacton,
- unter Hormontherapie z. B. eines Prostatakarzinoms,
- in 25 % physiologisch, vorübergehend und benigne. (2)Endocrine. 2017 Jan;55(1):37-44. DOI: 10.1007/s12020-016-0975-9
Diagnostik
Die Diagnostik beinhaltet den Hormonstatus (inkl. Östrogene, LH, FSH, Prolactin, hCG, AFP), die Untersuchung der Genitalien (inkl. testikulären Ultraschall) und der Leber. Insbeondere steht eine Diagnostik bezüglich einer Leberzirrhose an. (3)Andrology. 2019 Nov;7(6):778-793. doi: 10.1111/andr.12636
Die Diagnostik sollte auch die Suche nach einem in der vergrößerten Drüse sich entwickelnden Mammakarzinom beinhalten.
Therapie
Die Behandlung erfolgt individuelle und je nach Ursache: z. B. durch Absetzen von Spironolacton oder Änderung der antiandrogenen Therapie. (4)Andrology. 2019 Nov;7(6):778-793. doi: 10.1111/andr.12636
Bei einer Mastopathie (Schmerzhaftigkeit der Brust) ist ggf. Mastektomie (Entfernung der Brustdrüsen) indiziert.
Es muss auch die Möglichkeit von Brustkrebs bedacht werden. Bei Nachweis durch Sonographie, Mammographie und Histologie ist eine Therapie wie beim Brustkrebs der Frau indiziert.
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Verweise
Literatur