Axiale Spondyloarthritis kompakt

Rundrücken Bechterew Röntgenbild
Morbus Bechterew, Röntgenbild der Wirbelsäule

Allgemeines

Die axiale Spondyloarthritis (auch als Morbus Bechterew bekannt) ist eine chronische rheumatische Erkrankung des Achsenskeletts, die zur Versteifung der Wirbelsäule und der Kreuzbein-Beckengelenke führen und auch periphere Gelenke einbeziehen kann. Eine Untergruppe ist eine Spondylitis, die röntgenologisch nicht nachweisbar ist. (engl.: non-radiographic axial spondyloarthritis). Die Erkrankung ist relativ häufig; etwa 1 % der Bevölkerung sind betroffen. Neuerdings wird die Prävalenz mit 9 bis 30 pro 10 000 niedriger angesetzt.

Ursachen, Entstehung

Der axialen Spondyloarthritis liegt eine familiäre Veranlagung (Prädisposition) zugrunde. Es wurde eine verminderte Genaktivität (ATG5, ATG12, lncRNA GAS5), welche die Autophagie-Aktivität beeinflusst, festgestellt. Weitgehend ungeklärt ist, wodurch die Erkrankung auslöst wird. Darmbakterien bzw. Darminfektionen spielen eine Rolle. Sie sollen über Einwirkung auf das angeborene Immunsystem zu einer entzündlichen Überreaktion führen, die sich am unteren Achsenskelett manifestiert.

Diagnostik

Die axiale Spondyloarthritis kommt durch das Beschwerdebild (nächtliche Beschwerden beim Liegen, Morgensteifigkeit an Wirbelsäule und im Kreuzbereich) ins Blickfeld. Die weitere Diagnostik beinhaltet die Laborkonstellation (HLA-B27 positiv, Rheumafaktor negativ) und Röntgenbefunden, so meistens auch eine MRT-Untersuchung. Eine frühzeitige Diagnosestellung ermöglicht einen frühzeitigen Beginn einer wirksamen physiotherapeutischen Vorbeugung von Spätschäden.

Therapie

Biologika, welche selektiv an der Entstehung der Erkrankung beteiligte Zytokine blockieren, haben sich als wirksam erwiesen. Zu ihnen gehören Hemmer von Tumornekrosefaktor-α (TNFα), Interleukin (IL)-17 und IL-23.  Sie verlangsamen oder stoppen den Entzündungsprozess und verbessern die Prognose erheblich.

Als besonders wirksam werden die Tumornekrosefaktor-Inhibitoren (TNFi) Secukinumab und Ixekizumab angesehen. 1

Bei unzureichendem Ansprechen ist Upadacitinib ein JAK-Hemmer, eine alternative Therapieoption. Es bewirkte in der Mehrzahl der Fälle einen Rückgang der Entzündunsparameter und eine rasche Schmerzfreiheit 2 3 und war TNF-alpha-Hemmern und IL-17-Hemmern überlegen 4.


Literatur: 5 6 7 8 9

→ Morbus Bechterew ausführlicher siehe hier.


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Verweise

Weiteres

  1. Arthritis Rheumatol. 2019 Oct;71(10):1599-1613. doi: 10.1002/art.41042. Epub 2019 Aug 22. PMID: 31436036; PMCID: PMC6764882.[]
  2. Lancet. 2022 Jul 30;400(10349):369-379. DOI: 10.1016/S0140-6736(22)01212-0[]
  3. Front Immunol. 2024 Feb 23;15:1341981. doi: 10.3389/fimmu.2024.1341981[]
  4. Rheumatol Ther. 2025 Oct;12(5):909-923. doi: 10.1007/s40744-025-00786-2[]
  5. Exp Ther Med. 2020 Oct; 20(4): 3578–3586.Published online 2020 Aug 7. doi: 10.3892/etm.2020.9116[]
  6. Curr Opin Rheumatol. 2018 Mar;30(2):137-143. doi: 10.1097/BOR.0000000000000475. []
  7. Curr Opin Rheumatol. 2016 Jul;28(4):352-8. doi: 10.1097/BOR.0000000000000296.[]
  8. Lancet. 2017 Jul 1;390(10089):73-84. doi: 10.1016/S0140-6736(16)31591-4. []
  9. Front Immunol. 2022 Oct 17;13:996103. doi: 10.3389/fimmu.2022.996103[]