Zeller Baraka Rundbrief 02

Veröffentlicht von
Ausschnitt aus Berichten von Dr. Nicole Zeller über ihre
Erfahrungen im Rahmen ihrer ärztlichen Tätigkeit in Kenia.

 

 


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Auszug aus einer Rundmail vom 12.02.2011:

Unterernährtes Kind

Die letzten Tage waren nochmals sehr ereignisreich, wir hatten so viele Kindernotfälle wie nie zu vor. Ein ganz kleiner Säugling mit einer schweren Pneumonie, Sauerstoffsättigung von 65%, Einziehungen, Tachydyspnoe, kap. Füllungszeit 3 sek., Puls 190/min. Unter Sauerstoffgabe hat er sich schon super gebessert und nach Antibiose i.v. konnte er schon fast wieder gut im KNH eingeliefert werden. Kurz drauf dann ein krampfendes 4jähriges Kind mit ner cerebralen Malaria. Da durfte ich die Chinindosis ausrechnen und alle, die meine emails der letzten Jahre verfolgen, wissen ja, dass mir da schonmal der schlimmste Fehler meines Lebens passiert ist, da ich mich um ne Kommastelle verrechnet hatte und dem Kind die 10fache Dosis gegeben habe. Aber man lernt ja aus seinen Fehlern und so lasse ich mir jetzt immer den Taschenrechner bringen und es auch nochmals gegenrechnen. Dieses Mal hat alles gut geklappt.

Dann sind sehr viele richtig schwerkranke Kinder gekommen, die ausgetrocknet waren, schlechter Zustand oder/und extrem unterernährt. Wir messen ja immer den MUAC (das ist der Umfang des Oberarmes, in der Mitte des OA gemessen). Jetzt habe ich doch tatsächlich Kinder gehabt, deren Umfang 9 cm war, das ist unvorstellbar. Bilder mache ich von diesen Kindern eher wenig, daher kann ich das Euch nur so beschreiben. Was würden wir nur ohne unser Feeding machen. Es ist so klasse, die Patienten dorthin schicken zu können und dann auch die Gewichtszunahme zu sehen, einfach wunderschön.

 


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