Katheterablation

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Allgemeines

Die Katheterablation ist eine auf einer Herzkatheteruntersuchung beruhende Technik zur Behandlung des Vorhofflimmerns.

Die Katheterablation führt zur Unterbrechung einer krankhaften (pathologischen) Erregungsbildung und Erregungsleitung im Herzen, die einem Vorhofflimmern zugrunde liegt. In den meisten Fällen handelt es sich um eine pathologische elektrische Kommunikation zwischen den Pulmonalvenen und dem linken Vorhof. Die „Pulmonalvenenisolierung“ wird technisch mittels punktueller Radiofrequenz oder mit lokaler Kälte (mit dem Kryoballon) durchgeführt. (1)Nat Rev Cardiol. 2021 Mar;18(3):210-225. doi: 10.1038/s41569-020-00451-x.

Vorhofflimmern sollte, wenn möglich, wieder in einen normalen Rhythmus (Sinusrhythmus) überführt werden, da es zu einer Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz) führt und mit einem deutlich erhöhten Risiko für einen Schlaganfall verbunden ist. Patienten mit Vorhofflimmern und gleichzeitig bestehender Herzinsuffizienz haben eine besonders herabgesetzte Lebensqualität. (2)J Am Coll Cardiol. 2000 Oct; 36(4):1303-9 Durch eine Rhythmisierung mittels Katheterablation sinkt das Schlaganfallrisiko und steigt die Lebenserwartung. (3)Heart. 2012 Jan; 98(1):48-53

Absolute Arrhythmie
Pulmonalvenenisolation
Vorhofflimmern – einfach erklärt

Pathophysiologische Grundlage

Beim Vorhofflimmern sind meistens hochfrequente elektrische „Störfeuer“ mit Ursprung im Bereich der Einmündung der Pulmonalvenen in den linken Vorhof die Ursache. Dies führte zum Konzept, die elektrische Verbindung durch Elektrokoagulation zu unterbrechen (Pulmonalvenenisolation). Dies kann mithilfe der Herzkathetertechnik erfolgen. Der Erfolg der Methode rechtfertigt eine Indikation bei symptomatischer absoluter Arrhythmie.

Komplikationen

Die Komplikationsrate ist mit etwa 5 % relativ gering, hängt jedoch von der Erfahrung des Untersuchers ab. Mögliche Komplikationen sind beispielsweise folgende:

  • eine Perforation des Herzens mit Blutung in den Herzbeutel und nachfolgender Perikardtamponade,
  • später sich entwickelnde narbige Verengungen (Strikturen) am Eintritt der Pulmonalvenen in den linken Vorhof und
  • eine traumatische Öffnung zwischen linkem Vorhof und Ösophagus (atrioösophageale Fistel) mit großer Blutung in die Speiseröhre.

In einer Studie wird als Rate für schwerwiegendere Komplikationen 5,4 % angegeben, inklusive eines Risikos für einen Schlaganfall bzw. einer TIA von 0,7%. (4)Heart. 2012 Jan;98(1):48-53. doi: 10.1136/heartjnl-2011-300720

Erfolge

Studienergebnisse belegen den günstigen Effekt einer Katheterablation bei Vorhofflimmern.

  • Das bei Vorhofflimmern erhöhte Schlaganfallrisiko ist eines der größten therapeutischen Probleme. Durch eine Rhythmisierung mittels Katheterablation sinkt das Schlaganfallrisiko signifikant. Der Sinusrhythmus blieb in 85 % während der durchschnittlichen Nachbeobachtung von 3 Jahren bestehen. (5)Heart. 2012 Jan; 98(1):48-53
  • Eine Langzeitstudie weist nach, dass bei Vorhofflimmern mit Herzinsuffizienz (linksventrikuläre Ejektionsfraktion unter 50 %) das Überleben ohne Krankenhausaufenthalt nach Ablationsbehandlung günstiger ist als bei rein medikamentöser Therapie. Die linksventrikuläre Ejektionsfraktion verbesserte sich gegenüber der Gruppe reiner medikamentöser Therapie auf etwa 40 % gegenüber 31 %. Entsprechend stieg das Lebensgefühl. (6)Circ Arrhythm Electrophysiol. 2014 Feb;7(1):31-8. doi: 10.1161/CIRCEP.113.000806.
  • In einer anderen Studie an Patienten mit absoluter Arrhythmie und Herzinsuffizienz wurde festgestellt, dass nach einer mittleren Nachverfolgung von 13,5 Monaten 82 % der Ablationsgruppe rhythmisch geblieben sind (vs. 0 % in der Meikamentengruppe), und dass sie eine signifikant vermindertes Risiko schwerer Herzkomplikationen hatten (13 vs. 29 %). (7)Medicine (Baltimore). 2017 Dec;96(49):e9179. doi: 10.1097/MD.0000000000009179.
  • Die Prognose einer Herzinsuffizienz im Endstadium wird durch Vorhofflimmern verschlechtert. In einer Studie wurde festgestellt, dass selbst in solch einem späten Stadium eine Behandlung der Rhythmusstörung durch Katheterablation sinnvoll ist. Sie vermindert die Wahrscheinlichkeit innerhalb 18 Monaten zu sterben oder einer Notfallmaßnahme, wie der Implantation eines Linksherzunterstützungssystems oder einer Herztransplantation, gegenüber einer alleinigen medikamentösen Therapie deutlich (8 % vs. 30 %). (8)N Engl J Med. 2023 Oct 12;389(15):1380-1389. DOI: 10.1056/NEJMoa2306037.
  • In einer Zusammenstellung aussagekräftiger Studien betrug der Erfolg nach 5 Jahren 50,6 % nach einer einzelnen Ablation und 69,7 % nach mehreren Eingriffen. Er war bei paroxysmalem Vorhofflimmern deutlich größer als bei andauerndem (59,7 % vs. 33,3 %). Gepoolte Komplikationen innerhalb der 5 Jahre waren 6,0 % für Tod, 2,4 % für Schlaganfall und 1,2 % für schwere Blutungen. Die Radiofrequenzablation war im Wesentlichen gleich wirksam wie die Kryoablation. (9)Eur Heart J Qual Care Clin Outcomes. 2023 Aug 7;9(5):447-458.

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Verweise

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