Laparoskopie

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Laparoskopie bedeutet Bauchspiegelung. Sie stellt eine Methode zur Untersuchung des inneren Bauchraums durch ein Sichtgerät dar, das durch die Bauchdecke in die Leibeshöhle eingebracht wird. Unter Sicht können gezielt Gewebeproben entnommen und „minimal invasiv“ Operationen durchgeführt werden 1 2. In einer gastroenterologischen Abteilung gilt die Methode als sicher und nützlich, vor allem, wenn es darum geht, eine Lebererkrankung, eine primäre Peritonealerkrankung, wie eine Peritonealtuberkulose 3, oder einen abdominellen Tumor genauer zu diagnostizieren 4 5.

Methode

Zunächst wird über eine Nadel (z. B. im linken Unterbauch) ein Gas in die Leibeshöhle insuffliert, sodass eine „Luftglocke“ entsteht. Danach wird durch einen Throkar ein Zugang zur Leibeshöhle geschaffen (z. B. links unterhalb des Nabels), der zur Einbringung des Sichtgeräts benutzt wird. Bei anderer Technik wird dieser Zugang auch für die Gaszufuhr benutzt. Das Sichtgerät mit ist mit einem Kamerachip ausgestattet, der je nach Position und Richtung des Sichtgeräts, das von außen nach Bedarf gesteuert werden kann, Bilder aus praktisch allen Teilen des Bauchraums übermittelt. Weitere Zugänge zum Bauchraum werden benötigt, wenn Operationstechniken angewendet werden sollen.

Indikationen

  • Diagnostik: Suche nach Entzündungsherden, Metastasen oder sonstigen Tumoren, Suche nach der Ursache von sonst nicht erklärten Bauchschmerzen, gezielte Punktion von Gewebe (Gewinnung von Gewebeproben für histologische oder sonstige Untersuchungen), genaue Leberdiagnostik (z. B. Punktion zur Differenzialdiagnostik der Leberzirrhose). Zur histologischen Leberdiagnostik wird heute in der Regel eine sonographisch gesteuerte Punktion durchgeführt, wodurch die internistische Laparoskopie in den Hintergrund gerückt ist.
    • Die Minilaparoskopie (Gerätedurchmesser im Millimeterbereich) ist jedoch so wenig belastend und traumatisch, dass der Vorteil einer direkten Sicht auf die Organe mit der Möglichkeit gezielter Probenentnahmen wieder attraktiv geworden ist. Eine direkte Besichtigung der Leber ist für die Diagnostik einer Leberzirrhose und von Tumoren der Leber günstig. Sie kann in der Hand Geübter auch bei schweren Leberkrankheiten und erhöhter Blutungsbereitschaft relativ sicher durchgeführt werden. Die Rate größerer Komplikationen (wie Darmverletzung oder verzögerte Blutung) ist mit unter 0,4 % sehr gering. 6 7
  • Therapie: Heute werden die meisten abdominellen Eingriffe in der Chirurgie und Gynäkologie minimal-invasiv, d. h. durch eine „Schlüssellochtechnik“ durchgeführt. Beispiele sind die Lösung von Verwachsungen (Briden), die Entfernung der Gallenblase (Cholezystektomie), die Entfernung von Tumoren im Bauchraum (Tumorchirurgie), die Entfernung eines Darmabschnitts (Darmteilresektion), die Entfernung eines Eierstocks (Ovarektomie), die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie). Gegenüber der offenen Chirurgie hat die laparoskopische Operationstechnik den Vorteil einer geringeren Wundfläche und traumatischen Schädigung sowie kleinerer Hautnarben. Die postoperative Mobilisation kann in der Regel früher erfolgen; die Komplikationsrate ist oft geringer.

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Verweise

Referenzen

  1. Surg Endosc. 2004 Jan;18(1):6-10. doi: 10.1007/s00464-002-8872-0[]
  2. Ann Med Surg (Lond). 2023 Mar 9;85(3):407-411. doi: 10.1097/MS9.0000000000000266[]
  3. World J Gastroenterol. 2004 Dec 15;10(24):3647-9. doi: 10.3748/wjg.v10.i24.3647[]
  4. J Gastroenterol. 2007 Nov;42(11):881-6. doi: 10.1007/s00535-007-2106-0[]
  5. Chin J Cancer Res. 2011 Sep;23(3):214-7. doi: 10.1007/s11670-011-0214-0[]
  6. Curr Opin Gastroenterol. 2012 Sep;28(5):461-6[]
  7. Digestion. 2014 Feb 25;89(2):156-164[]