Erfahrungen im Rahmen seiner ärztlichen Tätigkeit in Darfur 2005/6.
Die politischen Gegebenheiten haben sich seither erheblich verändert.
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Teil 5
Mail vom 13.02.06
… hier noch ein letzter Brief aus Darfur. Meine Abreise aus Muhajariya ist in 2 Tagen …
Was nehme ich mit?
Viele neue Eindrücke über eine Welt, die weit von unserer entfernt ist, in der fröhliche Menschen unter Bedingungen leben, die wir als mittelalterlich bezeichnen würden, und die wir doch – zumindest vorübergehend sogar als solche akzeptieren können. Ich habe sehr viel Dankbarkeit erlebt, sehr viel Humor und Witz. Aber auch sehr viel Ernsthaftigkeit und Lebensweisheit. Die lokalen Mitarbeiter sind sehr fleißig und kooperativ, lernbegierig und Patienten-zugewandt.
Ich nehme aber auch mit das andauernde Gefühl der gegenwärtigen Spannungen, der Gewaltbereitschaft, das Erleben von Gewalt in Form von Verletzungen – von 183 von mir behandelten Patienten (nur chirurg. und sonstig operativ behandelte) waren 82 Schussverletzte, davon 45 Zivilisten, der Rest Soldaten/Rebellen – , die politische Unbeständigkeit und die damit verbundene einfach nicht vorhandene medizinische und gesundheitsbezogene Basisversorgung neben der nicht vorhandenen Infrastruktur – Straßen, Wasser, Kanalisation, Müllabfuhr, etc.
Was hat sich verändert?
In Darfur habe ich nichts verändert, außer vielleicht bei den 180 Patienten und den vielen ambulanten Patienten, die in der Zahl oben nicht drin sind. Doch war meine Anwesenheit … ein dauerndes Zeichen, dass wir – die Herkunftsländer … – Darfur nicht vergessen, sondern an ihrer Seite sind. Wie nötig das ist, habe ich am Sonntag noch miterlebt, da ich mit Esther, der Nurse für die mobile Clinic, auf einer ihrer Stationen war (- 30.000 Menschen ohne andere medizinische Hilfe), in 5 ½ Stdn. mehr als 200 Patienten mit mehreren Helfern.
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