Thrombozytose

Artikel aktualisiert am 30. Mai 2021

Thrombozytose bedeutet erhöhte Zahl der Blutplättchen im Blut. Ursache kann eine Knochenmarkskrankheit oder eine para- oder postentzündliche Reaktion sein. Eine Thrombozytose kann eine erhöhte Bereitschaft zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombose, Embolie) darstellen.

Ursachen


Einer Thrombozytose können verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Sie müssen differenzialdiagnstisch abgeklärt werden.

  • post- und paraentzündlich: im Rahmen einer akuten oder chronischen Entzündung kann es zu einer Thromboseneigung kommen.
  • paraneoplastisch: eine Reihe von bösartigen Tumoren zeigt ein deutlich erhöhtes Risiko für Gerinnselbildungen (Thrombenbildungen) und in der Folge von Embolien. BEi NAchweis einer sonst nicht erklärlichen Thrombose ist eine Tumorsuche erforderlich.
  • essentielle Thrombozytose. Hier kommen verschiedene seltenere Erkrankungen in Betracht, die meist eine aufwändigere Diagnostik erfordern. In der Regel wird eine myeloproliferative Erkrankung durch eine Knochenmarkspunktion gefunden.
  • Polycythämia vera (im Rahmen einer Überproduktion aller drei Zelllinien im Knochenmark),
  • Thrombozytose nach Splenektomie (operative Milzentfernung).

Folgen

Erhöhte Thrombozytenzahlen führen zu einem erhöhten Risiko für thromboembolische Ereignisse (Thrombose, Embolien). Patienten sind in dieser Beziehung besonders gefährdet, wenn sie

  • über 60 Jahre alt sind und diejenigen, die
  • zuvor bereits eine Thrombose oder Embolie erlitten hatten,
  • eine Plättchenzahl von über 1,5 Mio/ μl aufweisen.

Diagnostik

Ausgangspunkt ist die Bestimmung der Thrombozyten im Blut. Zu den Differenzialdiagnosen s. o.

Bei einer Thrombozytose kann eine Funktionsschwäche der Thrombozyten vorliegen (Thrombozytopathie), so dass eine erhöhte Gerinnungsneigung nicht besteht. Dies kann durch einen Plättchenfunktionstest unterschieden werden.

Eine anhaltende Thrombozytose führt oft zu einer ausführlichen Suche nach einem Tumor oder entzündlichen Herd (z. B. chronische Cholezystitis? Zahngranulome? Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)? Divertikulitis?) im Körper.

Therapie

Therapeutisch muss einerseits die Zahl der Thrombozyten gesenkt werden, andererseits auch das erhöhte thromboembolische Risiko. Wegen des Thrombembolierisikos sind Thrombozytenaggregationshemmer, wie Aspirin und Clopidogrel, Therapiemöglichkeiten. Bei hohem Thromboserisiko kann Hydroxyurea in Frage kommen. (1)Hematology Am Soc Hematol Educ Program. 2011;2011:215-21. DOI: 10.1182/asheducation-2011.1.215. … Continue reading

Weiteres dazu siehe hier.

Verweise

 

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