CRP bedeutet „C-reaktives Protein“. Es gehört zu den Entzündungsmarkern und ist das in der Labordiagnostik gebräuchlichste „Akute-Phase-Protein“. Es wird von der Leber als Reaktion auf verschiedene entzündliche Zytokine, einschließlich Interleukin 6 (IL-6), IL-1 und Tumornekrosefaktor (TNF), gebildet und dient der Überwachung entzündlicher Erkrankungen, einschließlich der Sepsis, und von Gewebeuntergängen (Nekrosen) und der Therapie von bösartigen Erkrankungen.
Indikationen
Die Indikationen zur Bestimmung des C-reaktiven Proteins sind vielfältig:
- Erkennung eines Entzündungsprozesses, z. B. bei
- Erstkontakt in einem Gesundheitszentrum,
- Gesundheitsproblemen wie Fieber, Unwohlsein, Abnahme der Leistungsfähigkeit, lokalen oder generalisierten Schmerzen,
- Verlaufskontrolle von Entzündungsprozessen unter Therapie inkl. einer immunsuppressiven Behandlung von Autoimmunerkrankungen und von Malignomen.
Referenzwert
Der obere Grenzwert liegt bei 0,50 mg/dl.
Bitte beachten: Verschiedene Labore können unterschiedliche Normgrenzen angeben.
Erhöhte Werte
Erhöhte CRP-Werte finden sich bei vielen akut entzündlichen Bedingungen; die Höhe des Spiegels gibt Auskunft über das ungefähre Ausmaß der Entzündung.
- Bakterielle und virale Infektionen, besonders hohe Werte bei Sepsis,
- Verlaufskontrolle und Beurteilung des Therapieerfolgs,
- Beurteilung einer Infektion bei Immunschwäche (z. B. unter Chemotherapie).
- Rheumatoide Arthritis mit deutlicher Entzündungsreaktion (Abgrenzung zu nicht entzündlichen rheumatoiden Beschwerden, Verspannungen, Fibromyalgie etc.).
- Morbus Bechterew: häufig ist das CRP bereits vor der klinischen Manifestation erhöht.
- Postoperative Reaktionen ohne Infektion.
- Akuter Herzinfarkt.
- Manche maligne Tumore: meistens Tumore mit Allgemeinreaktionen, wie Fieberschüben oder Gelenkbeschwerden. Beispiele: Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphome, Morbus Hodgkin, multiples Myelom (Plasmozytom).
Erhöhte Werte sind dann von besonderer diagnostischer Bedeutung, wenn eine Leukozytose fehlt; sie weisen dann als einzige Labor-Übersichtsparameter auf eine Entzündung hin (Beispiele: manche Virusinfektionen, Chemotherapie).
Erniedrigte Werte
Niedrige CRP-Werte sind wenig diagnostisch bedeutsam; sie machen akute bakterielle Entzündungen jedoch unwahrscheinlich. Allerdings schließt ein fehlender Anstieg eine chronische Entzündung nicht aus. Beispiele: Lupus erythematodes, Polymyositis (autoimmune oder paraneoplastische Muskelerkrankng), progressive Systemsklerose.
Allgemeines zum CRP
- Das C-reaktive Protein (CRP) wird in der Leber gebildet. Die Synthese steigt innerhalb weniger Stunden als Reaktion auf die Freisetzung entzündlicher Zytokine (wie Interleukin 6, IL6) bei jeder Art von Entzündung im Körper sowie bei einigen Tumoren an. Bei einer biologischen Halbwertszeit von 19 Stunden reagiert es relativ rasch auf Veränderungen in der Entzündungsaktivität.
- Chronische Entzündungen führen zu einer geringeren CRP-Erhöhung als akute Entzündungen.
- CRP führt zu einer Komplementaktivierung, die auf verschiedene Weise Entzündungs- und Abwehreaktionen auslösen. 1
- CRP ist ein Mustererkennungsmolekül. Es erkennt Molekülstrukturen, die bei Zelluntergang auf Zellabraum oder auf Krankheitskeimen erkennbar sind. Es deckt sie ab und ermöglicht den Fresszellen (Phagozyten, Makrophagen) durch die Opsonisierung ihre Entfernung.
- CRP ist ein Pentamer (bestehend aus 5 Untereinheiten, pCRP), welches Bindungsstellen für verschiedene Substanzen aufweist (inkl. Apo B). Durch Bindung an Phosphocholin auf Membranoberflächen von Zellen wird es in eine monomere Form (mCRP) umgewandelt. Diese löst letztendlich Entzündungsreaktionen aus. 2
→ Auf facebook informieren wir Sie über Neues und Interessantes!
→ Verwalten Sie Ihre Laborwerte mit der Labor-App Blutwerte PRO – mit Lexikonfunktion.